3. Die Problematik einer Integration

Was heute als Erkenntnis des Realen gilt umfasst ein Vorstellungsgut, das im Rahmen einzelwissenschaftlicher Disziplinen erarbeitet wurde. Deren Ergebnisse sind nicht systematisch und durchgängig aufeinander beziehbar, wie dies bei unstrittiger Annahme einer Zugehörigkeit aller aufgewiesenen Realitätsformen zu einem Realitäts-Ganzen zu fordern ist. Die Problematik einer Integration der einzelwissenschaftlichen Ergebnisse erweist sich im Kern als Aufgabe der Verallgemeinerung der empirisch begründeten Vorstellungen über konkrete Realitätsformen. Es wird geklärt, in welcher Form die Einzelwissenschaften über eine weitreichend einheitliche Vorgehensweise solche ‚elementaren‘ oder ’natürlichen‘ Einheiten als konkrete Realitätsformen festlegen, die einer Verallgemeinerung zugrunde gelegt werden können und deren Gemeinsamkeiten sodann über schrittweise Präzisierungen herauszuarbeiten sind. Die Aufgabenstellung ist als eine alle Disziplinen betreffende, ‚allgemein-wissenschaftliche’ Aufgabe zu bestimmen, die also nicht aus der Perspektive eines einzelnen Faches geleistet werden kann; sie ist auch in keinem Falle im Aufgabenkanon eines der einzelwissenschaftlichen Fächer enthalten. Als Verallgemeinerungsaufgabe stellt sie sich gleichwohl in den Rahmen gewöhnlicher Forschung und ist somit bei jedem Bearbeitungsschritt an den wissenschaftsüblichen Arbeitskriterien und Begründungspflichten auszurichten.